Linkbewertung für ein starkes Backlinkprofil

von | 13. Mrz 2024

Die Qualität von Backlinks hat auch heute noch wichtigen Einfluss auf das Ranking. Mit dem Wissen zur Linkbewertung können Sie gute von schlechten Links unterscheiden und langfristig ein starkes Backlinkprofil aufbauen. Nachdem das organische Ranking in der Vergangenheit künstlich durch jegliche Art von Links positiv beeinflusst werden konnte, ist Google inzwischen soweit, die Linkbewertung in Echtzeit durchzuführen. Mit dem Google Penguin Update 4.0 zählt die Bewertung von Backlinks nun zum festen Bestandteil des Google Algorithmus. Das bedeutet, dass schlechte Backlinks nicht erst beim nächsten Google Update bestraft werden, sondern sobald der Suchmaschinen Bot den Link indexiert. Bei der Suchmaschinenoptimierung ist die Bewertung eines Backlinkprofils und die Qualitätsprüfung von potentiellen Linkquellen eine wichtige Aufgabe.

Inhaltsverzeichnis

1. Potentielle Linkquellen bewerten

Bevor wir auf die Linkbewertung einer Domain im Detail eingehen, klären wir vorab die Basics für die Bewertung eines Backlinks.

1.1 Wie erkenne ich schlechte Links?

Laut Google sind schlechte Links unnatürlich. Das kann bedeuten, dass der Link nicht in den Kontext passt, ein unnatürlicher Linktext wie „SEO Agentur“ verwendet wird oder das Linkziel einfach keinen Mehrwert für den User bietet. Vermeiden Sie also Links aus unseriösen Webverzeichnissen, Linklisten, Artikeltausch-Blogs, unpassenden Branchen und Links von Seiten, die selbst abgestraft wurden. Mehr über die Merkmale von schlechten Links erfahren Sie unter 3. Detailliertes Linkaudit. Abbau von Spamlinks: Stammen einige Ihrer Backlinks gar von Spamseiten, ist es durchaus sinnvoll, Links zu disavowen. Wie das genau funktioniert, erklärt Google im Beitrag: Links zu Ihrer Webseite für ungültig erklären.

1.2 Wie erkenne ich gute Links?

Gute Links sind dementsprechend natürlich. Stellen Sie sich also immer die Frage: Würde der Link auch Sinn machen, wenn er keine Auswirkungen auf das Ranking hätte? Qualitativ hochwertige Backlinks stammen zumeist von themenrelevanten Webseiten und bringen Traffic mit sich. In welchem Ausmaß der einzelne Link das Ranking einer Webseite verbessert, hängt im Hauptsächlichen von der Reputation und Themenrelevanz der Webseite an sich ab. Positive Faktoren sind beispielsweise:

  • Reputation der Webseite
  • Anzahl der Backlinks
  • Qualität der ausgehenden Links
  • Alter der Domain

Bei der Bewertung eines Backlinks oder um Faktoren wie Reputation oder Anzahl der Backlinks bestimmen zu können, bietet sich der Einsatz von Tools mit bestimmten Kennzahlen an.

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2. Tools zur Linkbewertung

Da mit dem Pagerank aus der Google Toolbar der prominenteste Wert für die Reputation einer Webseite abgeschaltet wurde, empfehle ich Ihnen folgende kostenlose Alternativen.

2.1 Majestic SEO

Majestic hat laut eigenen Angaben die weltweit größte Link Intelligence-Datenbank aufgebaut und bietet tagesaktuelle sowie historische Daten einer Domain. Folgende Informationen erhalten Sie mit dem kostenlosen Report:

  • Anzahl der Backlinks ermitteln
  • Backlinkquellen
  • Domain-Trust
  • Ankertext
  • Themenrelevanz der Backlinks

Mehr über Majestic finden Sie unter https://de.majestic.com/

Screenshot der Google Bildersuche

2.2 LRT Power*Trust

Mit dem LRT Power*Trust stellt das Link Research Tool ein kostenloses Plugin für Google Chrome und Mozilla Firefox zur Verfügung, das als Alternative für den Google Pagerank verwendet werden kann. Mit Hilfe des Tools können Sie auf einen Blick die Power und den Trust einer Domain oder Seite erkennen. Power bezeichnet hierbei die Stärke einer Website aufgrund der Link-Anzahl. Der LRT Trust ist vergleichbar mit dem TrustRank Patent und zeigt das indirekte Vertrauen der Seite in Google. Mehr Informationen zur LRT Power*Trust Erweiterung finden Sie unter http://www.linkresearchtools.de/tools/lrt-power-trust-browsererweiterung/

2.3 Ahrefs

Ahrefs hat nach Google den zweitaktivsten Crawler und bietet Ihnen somit eine ausgezeichnete Backlink-Datenbank. Mit einer kostenlosen Anmeldung erhalten Sie Einsicht in verschiedene SEO-Metriken wie:

  • Anzahl an verweisenden Domains

  • Anzahl Backlinks

  • Domain Rating (DR) & URL Rating (UR)

  • Ahrefs Rank (AR)

Dabei sind die Kennzahlen für Domain Rating und URL Rating eigens von Ahrefs entwickelt worden und sehr hilfreich für eine schnelle Bewertung Ihres Backlinkprofils. Unter folgendem Link gelangen Sie direkt zu Ahrefs: https://ahrefs.com/de/backlink-checker

Screenshot der Google Bildersuche

2.4 Seobility

Mit dem Tool von Seobility können Sie Ihr eigenes Backlinkprofil recherchieren und mit Ihren Wettbewerbern vergleichen. Das Tool eignet sich nicht nur für die Recherche, sondern auch zum Aufbau neuer Backlinks. Seobility hilft Ihnen dabei, mögliche Linkquellen zu ermitteln und somit nützliche Backlinks für Ihre Webseite zu generieren. Hier geht es zu Seobility: https://www.seobility.net/de/backlink-analyse/ Achtung: Bei der Bewertung eines Links sollten Sie sich allerdings niemals blind auf die Kennzahlen eines Tools verlassen. So kann z.B. eine neue Domain einen sehr niedrigen Domain-Trust oder LRT Power*Trust aufweisen, Ihnen langfristig aber einen wertvollen Backlink liefern. Im Idealfall nutzen Sie also die Kombination aus einem oder mehreren Tools und Ihrem Know-how.

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3. Detailliertes Linkaudit

Um zu überprüfen, ob Backlinks dem Ranking schaden und um Sie gezielt auf Linkaufbau-Maßnahmen vorzubereiten, ist vorab ein Linkaudit lohnenswert. Für das Sammeln und Verifizieren der gesamten Backlinks einer Domain sind professionelle Tools empfehlenswert. Aus eigener Erfahrung eignen sich dabei folgende Anbieter am besten:

  • Link Research Tools
  • Sistrix
  • Majestic SEO
  • Ahrefs
  • Google Webmaster Tools

Für einen möglichst vollständigen Linkaudit sollten Sie mehrere Tools verwenden, da Sie beispielsweise aus der Search Console nicht alle Daten erhalten. Die nachfolgenden Grafiken zur Erklärung der Kriterien stammen aus einer Auswertung mit dem Link Research Tool, Majestic SEO und dem Google Webmaster Tool. Um das Backlinkprofil für eine komplette Domain zu bewerten, sollten Sie folgende Punkte unbedingt überprüfen:

3.1 Linktext

Früher wurden für den Text mit dem die Zielseite verlinkt ist, gerne so genannte Money Keywords verwendet. Also, Keywords die auf ein direktes Ranking für diesen Begriff abzielen. Eine übermäßige Verwendung von solchen Keywords wird von Google als Spam gewertet und massiv bestraft. Auf der sicheren Seite ist man mit natürlichen Linktexten. Fragen Sie sich deshalb: Wie würde ein Redakteur ohne SEO-Erfahrung verlinken? In folgender Abbildung werden die Linktexte einer Seite ausgewertet und mit den Mitbewerbern verglichen:

Screenshot der Google Bildersuche
Compound Keywords sind zusammengesetzte Wortkombinationen in Verbindung mit dem Markennamen oder einem der Money Keywords. Im obigen Beispiel ist die Verlinkung mit dem Brand mit 84% enorm hoch und der Anteil der Money Keywords mit 5% sehr gering. Das deutet auf eine starke Marke und auf ein gesundes Linkprofil hin. Ein natürliches Linkprofil hat größtenteils den eigenen Namen und die eigene Domain als Linktexte.

3.2 Link Status:

Die Unterscheidung zwischen Follow und Nofollow ist maßgeblich für die Weitergabe der Linkpower. Durch das Nofollow-Attribut wird Google mitgeteilt, dass es der Verlinkung nicht folgen soll und somit wird auch keine Linkpower weitergegeben. Kommerzielle Links und Werbung sollten mit dem Nofollow-Attribut kenntlich gemacht werden. Ist die Verteilung von Follow-Links wie im Beispiel überproportional, könnten sich dadurch bessere Rankings im Vergleich zu den Mitbewerbern ergeben. Ein natürliches Linkprofil sollte allerdings immer eine gute Mischung zwischen Follow und Nofollow beinhalten.

Screenshot der Google Bildersuche

3.3 Linktyp:

Beim Link Typ wird hauptsächlich zwischen Text- und Bildlinks unterschieden. Links aus iframes, redirects oder versteckten Bildern sind äußert selten und sollten vermieden werden.

Screenshot der Google Bildersuche
Textlinks Links, die über Texte verlinkt werden, geben sehr gut den Kontext der linkgebenden Seite weiter. Um einen möglichst großen Ertrag aus den Links zu erzielen, ist es besser, die Links aus dem thematischen Umfeld heraus zu verlinken. Bildlinks Das kann ebenso per Bild-Link funktionieren. Wichtig ist es, bei Verlinkungen über Bilder einen passenden Alt-Text mitzugeben.

3.4 Linkplatzierung:

Wo ist der Link platziert? Im Text, in der Sidebar oder im Footer? Links, die der User nur schwer sehen kann, können nicht als Mehrwert angesehen werden. Neben Links aus dem Footer gilt das auch für Links von Unterseiten, die gar nicht oder nur schwer erreichbar sind.

Um die Serverantwortzeit zu verbessern, sollten Sie zunächst die Ursache des Problems ermitteln mit Tools wie beispielsweise Google PageSpeed Insights. Mögliche Lösungen könnten ein Upgrade Ihres Servers, eine Verbesserung der Server-Software oder der Wechsel zu einem leistungsfähigeren Hosting-Anbieter sein.

Screenshot der Google Bildersuche
In der Beispielauswertung aus dem Link Research Tool fällt auf, dass die Domain fast zu 50% in Paragraphen verlinkt wird. Ein Backlink aus einem eigenen Abschnitt (= Paragraph) ist äußert positiv zu werten. Ebenso sind Links aus dem Content positiv zu werten, da es eine hohe Themenrelevanz verspricht. Dagegen sind Backlinks aus Linklisten oder dem Footer-Bereich skeptisch zu sehen.

3.5 Verhältnis Startseiten- zu Deeplinks

Beim Verhältnis von Deeplinks (=Unterseiten-Links) zu Startseitenlinks ist ein natürlicher Mix ratsam. Besitzt Ihre Domain hauptsächlich Backlinks auf die Startseite, kann das bedeuten, dass Ihre restlichen Inhalte nicht besonders interessant sind. Die Beispieldomain besitzt neben vielen Startseitenlinks, auch Backlinks auf verschiedene Unterseiten. Dadurch profitieren die entsprechenden Seiten direkt von der Linkpower. Versuchen Sie aber nicht zwanghaft Links für Ihre wichtigsten Seiten aufzubauen. Mit einer guten internen Verlinkung können Sie erhaltene Linkpower gezielt steuern.

Screenshot der Google Bildersuche

4. Tipps für Linkbuilding-Maßnahmen

Nur durch ein umfangreiches Linkaudit finden Sie heraus, wie Ihr Backlinkprofil beschaffen ist und wo Handlungsbedarf besteht. Daraus können Sie dann Ihre zukünftige Backlinkstrategie erarbeiten.

  • Brand oder Compound Keywords benutzen
  • Follow und Nofollow Links für ein natürliches Linkprofil aufbauen
  • Überprüfen, ob Bildlinks einen Alt-Text hinterlegt haben
  • Mehr Anstrengung in Links aus dem Content, statt weitere Links aus Linklisten aufzubauen
  • Verhältnis von Startseiten- und Deeplinks überprüfen und Maßnahmen ableiten
  • Linkpower über interne Verlinkung steuern
  1. Erstellen Sie hochwertigen Content:
    Veröffentlichen Sie informative, relevante und gut recherchierte Inhalte auf Ihrer Website. Wenn Ihr Content wertvoll ist, werden andere Websites eher darauf verlinken.
  2. Link Building durch Outreach:
    Identifizieren Sie Websites in Ihrer Nische, die thematisch zu Ihrer Website passen und einen guten Ruf haben. Kontaktieren Sie die Website-Besitzer und bitten Sie sie höflich, einen Link zu Ihrem Inhalt einzufügen. Überzeugen Sie sie davon, dass Ihr Inhalt für ihre Leser wertvoll ist.
  3. Verfassen Sie Gastbeiträge:
    Bieten Sie anderen Websites an, hochwertige Gastbeiträge zu relevanten Themen zu schreiben. In Ihrem Gastbeitrag können Sie dann einen Link zu Ihrer Website platzieren. Achten Sie darauf, dass der Gastbeitrag Mehrwert bietet und nicht nur als Werbung für Ihre Website dient.
  4. Nutzen Sie Online-Verzeichnisse und Branchenverzeichnisse:
    Melden Sie sich bei relevanten Online-Verzeichnissen und Branchenverzeichnissen an und fügen Sie dort einen Link zu Ihrer Website hinzu. Achten Sie darauf, nur qualitativ hochwertige Verzeichnisse auszuwählen, um mögliche negative Auswirkungen auf Ihr Suchmaschinenranking zu vermeiden.
  5. Verbinden Sie sich mit Influencern und Bloggern:
    Bauen Sie Beziehungen zu einflussreichen Personen in Ihrer Branche auf. Indem Sie sie unterstützen und ihre Inhalte teilen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf Ihre Website verlinken.
  6. Erstellen Sie Infografiken:
    Erstellen Sie interessante Infografiken zu relevanten Themen. Infografiken werden oft gerne geteilt und verlinkt. Sorgen Sie dafür, dass die Infografiken auch einen Link zu Ihrer Website enthalten.
  7. Nutzen Sie Social Media:
    Teilen Sie Ihre Inhalte auf Social-Media-Plattformen und interagieren Sie mit anderen Nutzern. Wenn Ihre Inhalte ansprechend sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie geteilt und verlinkt werden.

Es ist wichtig, dass Sie beim Aufbau von Backlinks auf Qualität und Relevanz achten. Setzen Sie auf natürlichen Linkaufbau und vermeiden Sie den Kauf von minderwertigen oder manipulierten Links, da dies gegen die Richtlinien von Suchmaschinen wie Google verstößt und zu negativen Auswirkungen führen kann.

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